Kurze Geschichte der Lastwagen der Schweizer Armee
Die Schweizer Lastwagenindustrie mit den Firmen Saurer Arbon, Berna Olten und FBW in Wetzikon hatte zu Anfang des 20. Jahrhunderts einen ausgezeichneten Ruf. 1928 brachte Saurer den ersten wirklich brauchbaren Diesel-Lastwagen auf dem Markt, Saurer war in dieser Zeit weltweit führend bei der Entwicklung schnelllaufender Dieselmotoren und im Export der Fahrzeuge in die ganze Welt sehr erfolgreich.
Die Motorisierung der Schweizer Armee begann in den Manövern von 1901 mit gemieteten Fahrzeugen. In den folgenden Jahren fanden immer mehr Versuche mit Privatfahrzeugen statt. Speziell für die Armee konstruierte Lastwagen gab es jedoch noch nicht, verwendet wurden serienmässige zivile Fahrzeuge. Die meisten Fahrzeuge sowohl 1914 – 18 als auch 1939 – 1945 wurden zivil requiriert.
Zu Beginn des Aktivdienstes 1939 wurde die Artillerie mit modernen Geschützen ausgerüstet, die von den äusserst geländegängigen 2,3 und 4-Achs Saurer Lastwagen gezogen wurden.
1946 konnten mit der „Aktion Surplus“ (Kauf von nach dem Krieg nicht mehr gebrauchter Fahrzeuge der US Army) mehr als 1000 amerikanische GMC-Lastwagen zu günstigen Konditionen erworben werden, bis die neue Generation der einheimischen 3,5 und 5 Tonnen Lastwagen von allen 3 Hersteller beschafft werden konnten.
Der Import von Lastwagen in die Schweiz war bis 1964 stark kontingentiert, gegen Ende der 1960er Jahre wurde der Schweizer Lastwagenmarkt jedoch auch für ausländische Anbieter geöffnet. Die Armee beschaffte in der Folge immer mehr ausländische Fahrzeuge (Henschel, Steyr etc.). Die Schweizer Lastwagenhersteller stellten Mitte der 80er Jahre nach diversen Fusionen die Produktion von Lastwagen für den zivilen wie militärischen Gebrauch ein. Die Saurer 6 DM und 10 DM waren 1982 die letzten Armeelastwagen aus Schweizer Produktion.
Ab 2000 herrscht das Motto so zivil wie möglich und nur so militärisch wie nötig, mit möglichst wenigen Sonderwünschen.